Dienstag, 27. November 2012

i pad

Mann oder frau kann von apple halten was er oder sie will. Sauteuer iss es und dass man als nutzer und nutzerin  automatisch gefangen ist in der apple-welt, ist auch nicht gut. Trotzdem sind wir spät aber doch echte fans geworden, mein mann weil er nicht mehr so viel reparieren muss (apple ist weitaus weniger viren- und störanfällig als microsoft-produkte) und ich, weil ich nicht mehr so viel anstellen kann… und ja ganz richtig, hier sind wir mal klassisch verteilt: mann – technik, frau – nicht so technik…
Nun hatten wir immer das problem, dass ich abends bald müde werde und wirklich viel schlaf brauche – auch das ist ziemlich klischeehaft, wie ich soeben feststelle, aber so ist es nun mal. Das hat uns schon den einen oder anderen zank beschert. Doch seit wir ein ipad besitzen und mein mann entdeckt hat, dass man darauf elektronische bücher lesen kann, ist er eine richtige leseratte geworden und kann ganz gemütlich im bett neben mir noch eine stunde oder zwei lesen, während ich schon lange schlafe. In diesem sinne: danke apple!!!

Donnerstag, 25. Oktober 2012

tiefgarage unter wasser

Eine weitere grazer story:
Graz ist ja bekannt dafür, dass es furchtbar heiße sommer hat (und das wird –klima-erwärmung hin oder her - immer schlimmer). Natürlich gehen diese erbarmungslosesn tage mit heftigen unwettern einher, hagel, sturm und starkregen sind längst keine seltenheit mehr. Allen voran, um unser heiß geliebtes auto vor hagelschäden zu schützen (ist zwar vollkasko versichert, man will sich aber dennoch die probleme eines hagelschadens ersparen – ja die probleme der ersten welt…), mieten wir also eine tiefgarage an. Ist nicht ganz in der nähe und außerdem nicht mehr das neueste kaliber, wir waren von der innenstadt luxuriöseres gewohnt, die neue hat aber auch nur den halben preis der innerstädtischen. Wie lange es über die verwaltungfirma gedauert hat, einen platz zu bekommen, steht auf einem anderen blatt, nur so viel sei hier gesagt, es dauerte einen sommer lang…
Dann endlich das heiß ersehnte plätzchen. Kein eiskratzen im winter mehr, keine hauben - schal - und hansch - partie die ersten kilometer im fahrzeug mehr! Ist das leben nicht schön!
Das frühjahr kommt – und, es ist noch gnädig – von den temperaturen her. Schließlich kommt der sommer mit all seiner wucht: sonnenlicht von 4 uhr früh bis 10 uhr abends, schreiende vögel im garten, schreiende kinder in den hinterhöfen, sonnensegel, klimaanlagen-lärm, das volle programm eben… und hier schließt sich der kreis, das eine oder andere unwetter, hagel, starkregen...
Dann eines abends, es regnet wieder, ich liege, ob all der oben genannten anstrengungen schon im bett und versuchte mit oropax und augenklappe zu schlafen,da läutet es an der haustüre. Ich nicht mehr fähig zu öffnen, denke mir „so dringend wird’s nicht sein…“
10 min später, ich habe jetzt die ohrenstöpsel raus genommen, höre ich die kätzchen alarm schlagen, weil mein mann nach hause kommt, sprich mit dem auto vor dem haus einparkt, ich rapple mich hoch, und begebe mich zum fenster, da seh ich schon eine aufgelöste nachbarin umherlaufen: „ das auto steht unter wasser!!!“
Sie parkt in derselben tiefgarage wie wir auch…
Der petersbach, der etwas hinter unserer siedlung verläuft, und dessen unterirdischer lauf letztes jahr neu gebaut wurde, ist übergetreten und hat die straße in einen fluss verwandelt, der natürlich die abschüssig gelegene tiefgarage binnen ein paar minuten völlig überflutet hat. Mehrere autos und ein paar zweirädige vehikel wurden so völlig unter wasser gesetzt! Die sehr schlechte nachricht, keiner zahlt! nicht der tiefgaragenbesitzer, nicht die stadt graz, nicht irgendeine versicherung und auch kein katastrophen-fond, da kein katastrophenzustand ausgerufen wurde!
Wir hatten diesmal glück, weil mein mann mit dem auto in der stadt unterwegs war! (stell sich einer vor, er hätte die öffis genommen ;-)) Unsere nachbarin leider nicht!
Es ist ein echter skandal, dass die bachbettsanierung so dermassen falsch proportioniert wurde, dass ein jahr nach fertigstellung schon das wasser übersprudelt! Wir sitzen jetzt immer auf nadeln, wenn es schon geregnet hat (sprich der Boden nass ist) und starkregen vorhergesagt wird. Dann doch lieber die hagelpecker, als totalschaden!!!

jetzt haben wir also eine hie-und-da tiefgarage. für das ist sie jetzt eigentlich wieder a bissl teuer...

Sonntag, 21. Oktober 2012

frau zweiter klasse

irgendwie fühle ich mich heute so.

ich arbeite seit vier jahren als karenzvertretung in einer bundesbehörde. hier gibt es die regelung, dass um keine kettenarbeitsvertrags-verstöße zu begehen, nach fünf jahren entweder eine fixanstellung her muss oder du darfst deine sachen packen.

meines wissens besteht schon nach einmaliger verlängerung ein unzulässiger kettenarbeitsvertrag, aber man will ja nicht gleich zu beginn schlecht auffallen…  ich werde hier jahr für jahr verlängert, das geht natürlich mit ungewissen urlaubsstunden und somit ungewisser jahresplanung einher.
nachdem das nicht das erste mal für mich ist, dass ich vom arbeitgeber ausgebeutet werde, reicht es mir ehrlich gesagt schön langsam wirklich… man fängt bei einem neuen arbeitgeber an, ist hochmotiviert, fleißig und ehrgeizig. neben den alten kolleginnen und kollegen sieht man aus wie ein aufpolierter neuwagen, der auf einem schrottplatz steht. bereitwillig wird von den chefetagen das mehr an aufwand und motivation entgegen genommen und abkassiert. ohne gegenleistung versteht sich. eh viel billiger als die originale arbeitskraft ist man somit wirklich der lotto-sechser für jeden betrieb. die letzte phase, erlebe ich auch schon zum zweiten mal: einschulung der nachfolger! die top ausgebildete ersatzkraft (immer noch ich) mit dem aktuellsten kenntnissstand der jeweiligen materie, darf jetzt zum abschied noch die schrott-autos, so gut es geht, mit ihrem wissen aufmotzen, in kollegialer und vertrauter atmosphäre versteht sich… und dann????

Auf wiedersehen, hat mich sehr gefreut, war schön mit dir, hier noch ein unpersönliches ramschgeschenk von uns allen. Baba. Winke, winke.  Nicht dass ich kinder möchte, aber wie sollte das bei mir funktionieren??? Zwischen einer ersatzstelle und der nächsten???

Sicher entspreche ich hier dem vollen klischee der netten frau, der hilfsbereiten kollegin, der doofen nuss. aber man muss bedenken, im hintergrund besteht ja immer das hoffen, dass sich vielleicht was ergibt, hier oder woanders…
das passiert halt leider nicht… 

Samstag, 13. Oktober 2012

sinne



heute morgen, im bus zur arbeit, denke ich mir, der mensch ist so beschränkt in seiner sinneswahrnehmung, dass er vermutlich ziemlich viel unter „muss ich mich geirrt haben“ verbuchen wird. z.b. ich sitze im fahrenden bus, die häuserschluchten der stadt ziehen an mir vorbei, würde nun plötzlich ein haus fehlen und stattdessen ein wabbelndes schwarzes loch zu sehen sein, was wär mein erster gedanke? genau: war das jetzt echt? und schon bin ich mir nicht mehr sicher und kann diese erfahrung nicht als wirklich einreihen.
genau an diesem tag passiert folgendes: ich schaue von meinem arbeitscomputer hoch und um meine augen zu entspannen, die viel zu viel in den bildschirm schauen müssen, lasse ich meinen blick in den innenhof  schweifen. ich weiß ja, wenn die augen nah und fern fokussieren müssen, ist das eine gute entspannungsübung. gegenüber dem bürogebäude, in dem ich arbeite, steht nun ein wohnhaus mit sieben etagen und ich sehe, wie in der fünften, ich weiß jetzt dort wohnt auch eine katze, eine nebelkrähe auf den balkon fliegt, am tisch, der dort steht, landet und in dem sich dahinter befindlichen fenster, der rechte fensterflügel ist leicht geöffnet, verschwindet.

ich starre! gibt’s das? war das jetzt echt? ich kann meine augen nicht wegbewegen, denn jetzt warte ich darauf, dass der vogel wieder aus dem fenster fliegt, dass daraufhin eine alte frau mit besen in händen zu sehen ist. nix passiert. hat der bewohner oder die bewohnerin den vogel auf der anderen, zur straße gewandten seite hinausgescheucht. ist die nebelkrähe vielleicht nicht mehr, und landet im kochtopf? ich starre und starre, trau mich die augen nicht wegbewegen und irgendwann tu ich es dann doch, weil ich muss ja wieder weiter arbeiten. ich habe keine nebelkrähe mehr gesehen. nicht rauskommen und nicht reinfliegen. nur eben später eine katze, die auch über das geöffnete fenster hin und her wandert und tatsächlich eine ältere frau. obwohl ich bei meinem ersten gedanken daran schon dachte, was für ein klischee…
was also war das??? kann sich die alte frau in eine nebelkrähe verwandeln? ist die nebelkrähe zahm und kommt öfters zu besuch? ist die nebelkrähe eine katze?
wer weiß das schon???

Mittwoch, 10. Oktober 2012

mann und frau in der modernen welt

Nein, nein, ich weiß schon, dass es keine moderne welt gibt und dennoch hat mich ein kleiner austausch mit freunden auf ähnlichkeiten gebracht, die einmal zur sprache gebracht werden müssen! Wohlgemerkt wir schreiben das jahr 2012. Geht man als paar zum beispiel ein auto kaufen, kann man sich sicher sein, dass der oder die verkäuferin (sie merken, das wäre schon wieder stoff für eine eigene gender-story), nur mit dem herrn des paares spricht (und auch hier versteckt sich ein sexismus, denn wer sagt, dass ein paar aus einem mann und einer frau bestehen muss???) 

es folgt nun eine kleine aneinanderreihung von beispielen, die das echte leben schrieb: waschmaschine wird geliefert – die frau ist unsichtbar, alles erfolgt nur über den herrn der schöpfung (ein höchst fragwürdiger begriff). Geht’s dann aber zur erläuterung der bedienung kommt der herr des hauses (na?) schnell ins hintertreffen, denn da muss die dame ganz ohr sein, immerhin spricht der lieferant auch das erste mal mit ihr und hat blickkontakt: „hier gibt man das waschmittel rein, usw. usw.“

oder: kauf eines lusters, ein lampenschirm also, diesmal gibt es eine verkäuferin, alle details zum kaufen, liefern, abholen, zahlen – der mann ist oberstes interessensgebiet der verkäuferin. Letzter hinweis und erste einbindung der frau daneben: „putzen tut man den mit glasreiniger, ganz normal!“

aber auch das gegenteil ist möglich, man(n) mag es nicht für möglich halten: eine katzensitterin kommt ins traute heim, um details für ihren job zu klären, hier ist der mann auf einmal unsichtbar, kein einziges mal erfolgt blickkontakt, null mal angesprochen worden.
Eine andere begebenheit zum thema haustier: es versteht sich von selbst, dass die frau des paares die tiere wollte, denn ein mann, der sich kätzchen wünscht, das ist doch nicht möglich! 
– nicht in dieser welt. Schade eigentlich…

Dienstag, 9. Oktober 2012

ungefragt

gänzlich ungefragt
kam das licht am tag
gänzlich ungefragt kam ich
wie du und er und sie
gänzlich ungefragt und ohne poesie
bis wir
gänzlich ungefragt
gehn
und niemand weiß wohin
und ob wir je wieder sehn
licht am tag?

meine oma

Heute wäre der (so jetzt muss ich rechnen, ist ja, wie ich schon erwähnt habe, nicht meine stärke…) … der 97. geburtstag meiner großmutter! Sie war für uns enkerl eine ganz tolle omi, man musste nur sagen, „poah is die kette schön“ und schwupps di wupps, besaß man sie!

eine frau der prinzipien, sie erzählte mir einmal, dass im krieg der opa ein verhältnis mit einer anderen hatte, sie antwortete ihm darauf „dass du es weißt: scheiden lass ich mich nicht“ und da mein opa zeit meines lebens an ihrer seite war, schätze ich, so ist es dann auch so gewesen!

Sie war als junges mädchen mit 14 jahren in wien untergebracht, mir war nie so ganz klar, was sie dort machen musste, war das so eine art lehre (siehst du, da muss ich meine mama mal fragen). Es hat ihr in der großen weiten stadt aber nicht gefallen, konnte ich heraushören. Sie machte dort, glaube ich, botengänge für ein lebensmittelgeschäft. Auf einer dieser dienstlichen routen, wurde sie von einem mann auf dessen bett bedrängt, sie konnte sich aber wehren und meinte zu mir als pointe dieser geschichte „man darf es einem mann nicht zu leicht machen! Sonst lässt er dich fallen, wie eine heiße kartoffel!“

Sie lernte dann meinen opa kennen, und die beiden heirateten. Dann kam der krieg und sie musste für sechs jahre bei den schwiegereltern wohnen, während mein großvater in der armee in norwegen war. Das hat ihr auch nicht sehr gefallen, beides nicht, die schwiegereltern und dass mein großvater im krieg war.

Für den rest ihres lebens war sie hausfrau und mutter. Im sommer wurden die eigenen schlafzimmer zu fremdenzimmern umfunktioniert, ich schätze mal um die haushaltskasse aufzubessern. Reich waren meine großeltern jedenfalls nicht. Und als mein großvater gestorben war, blieb meiner oma nicht mehr viel, finanziell und auch so nicht. Sechs jahre musste sie noch alleine verbringen.

Wir kamen dann öfters zu besuch, um einkäufe zu erledigen und den rasen zu mähen (machte meistens mein vater). Ein telefon bekam sie auch installiert, für den notfall. Ich werde nie vergessen, wie das fragende „Hallo?“ klang, wenn sie an den apparat ging. So als wäre sie jedes mal wieder überrascht, dass der kasten klingeln kann!

Die namen der haustiere der nachkommenschaft kamen schließlich auf einen schummelzettel und der in die kommodenlade in der küche. Sie strich einem leicht über die wange, wenn sie sich sorgte und wenn man das haus verließ bekam man mit weihwasser eine dreifach bekreuzung auf stirn, kinn und brust, ob man wollte oder nicht und die zauberformel „gott schütze dich - im namen des vaters, des sohnes und des heiligen geistes“ wurde dazu gemurmelt. Und weil es meine liebe oma war, nahm das jeder hin, ob innerlicher atheist oder weiß der geier was.

Ach omi, ich vermisse dich! Noch immer sehr!